Auf Klassenfahrt nach Hamburg

Möwenkreischen, einfahrende Ozeanriesen, eine salzige Briese – die faszinierendste Art, mit Hamburg Bekanntschaft zu schließen, ist noch immer eine Hafenrundfahrt. „Das Tor zur Welt“ – so wird die Freie Hansestadt Hamburg zu Recht genannt, denn sie verfügt über den größten Seehafen Deutschlands. Sehnsucht, Abenteuerlust und Fernweh ziehen jedes Jahr mehr als vier Millionen Besucher in die Stadt. Mit seinen 1,8 Millionen Einwohnern ist Hamburg zudem die zweitgrößte Stadt Deutschlands und ein wichtiges Industrie- und Handelszentrum. das trotz seines riesigen Hafens nicht am Meer sondern an der Elbe liegt.

Das einzigartige Flair der Stadt, ihr nordischer Charme, wird auch geprägt durch die vielen Fleete und Kanäle, die von mehr als 2500 Brücken überspannt werden. Damit ist Hamburg die brückenreichste Stadt Europas und besitzt sogar mehr Brücken als Venedig, London und Amsterdam zusammen. Hanseatischer Historie, modernste Schifftechnik, der Hamburger Fischmarkt und die tolerante, weltoffene Atmosphäre machen Hamburg zu einem unverzichtbaren Ziel für eine Klassenreise!

Unterwegs in Hamburg: Wandeln auf geschichtlichen Pfaden

„Moin!“, so begrüßt der Stadtführer jede Besuchergruppe, und schon geht es los mit dem Rundgang durch Hamburger Historie. Die Ursprünge des heutigen Stadtstaats gehen auf Karl den Großen zurück. Der hatte hier 810 eine Taufkirche zur Missionierung des Nordens errichtet und um diese gegen Angriffe zu schützen, das 830 das Kastell Hammaburg erbauen lassen, das über die Jahrhunderte immer wieder Angriffen ausgesetzt war. Im 12. Jahrhundert verlieh Kaiser Friedrich I. Barbarossa der Stadt das Hafenrecht und Handelsprivilegien. Sie bildeten den Grundstein für das Aufblühen der Stadt als Handelszentrum der Hanse zwischen Nord- und Ostsee und damit zu Wohlstand und Reichtum seiner Bürger.

Die Zeiten wechselten: So unterstand Hamburg zeitweise dem dänischen Königshause, dem Heiligen Römischen Reich und dem französischen Kaiserreich, bevor es 1815 dem Deutschen Bund beitrat. Seine Vormachtstellung im Seehandel hat es jedoch nie verloren, was noch heute in allen Ecken und Gassen sichtbar ist. Auch tragische Ereignisse hinterließen ihre Spuren: wie der Große Brand von Hamburg 1842, der zwei Drittel der Stadt zerstörte, die Choleraepidemie von 1892, die Bombardierungen während des Zweiten Weltkrieges und die große Sturmflut von 1962.

Vom „Hamburger Michel“ – einer der schönsten Barockkirchen Norddeutschlands – hat fast jeder schon einmal gehört. Für Schulklassen ist gerade die evangelische St. Michaeliskirche in der südlichen Neustadt ein attraktives Ziel, denn von ihrem auffälligen, 132 Meter hohen Glockenturm aus kann man halb Hamburg und fast den gesamten Hafen übersehen. Der Michel war seit seiner ersten Erbauung 1647–1669 (er musste drei Mal wegen Bränden neu errichtet werden) für die Seeleute Wahrzeichen des nahenden Hafens der Hansestadt Hamburg. Nach Abstieg vom Turm bietet sich als Kontrastprogramm noch das Abtauchen in die Katakomben des Michels an.

Zu den fünf Hamburger Hauptkirchen gehören außerdem St. Petri, St. Jacobi, St. Katharinen und die St. Nikolai-Kirche. Auch die St. Nikolai-Kirche – oder vielmehr das, was von ihr noch übrig ist – sollten Schüler unbedingt auf ihrer Erkundungstour besichtigen. Von der 1846–1874 im Stil der Neugotik errichteten Kirche sind nach den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs nur noch eine Ruine und der Kirchturm erhalten geblieben. Dieser Turm mit seinen 147 Metern war bis 1877 sogar das höchste Gebäude der Welt und ist noch heute nach dem Fernsehturm das zweithöchste Gebäude Hamburgs. Das Ausstellungszentrum in der Krypta der Kirche dient heute als Mahnmal gegen den Krieg. Daneben bietet die Aussichtsplattform, die durch einen gläsernen Fahrstuhl Besuchern zugänglich ist, einen hervorragenden Blick auf die Speicherstadt.

Unterwegs in Hamburg: Alsterspaziergänge und Altstadtbesuche

Die Alster prägt ganz entscheidend das Stadtbild Hamburgs und bietet mit den umliegenden Wiesen Schülern eine hervorragende Möglichkeit zur Erholung und zum Verweilen. Bereits im 18. Jahrhundert wurde der Fluss Alster in die Binnen- und Außenalster aufgestaut und diente der Trinkwasserversorgung der Hansestadt Hamburg. An den Ufern der Binnenalster findet man viele historische Gebäude und Zeugnisse der Hamburger Stadt- und Kulturgeschichte, auf die man am besten vom Wasser aus einen Blick werfen sollte. Die Schiffsanlegestelle der Alsterflotte befindet sich dafür am Jungfernstieg, dessen Name auf einen alten Hamburger Brauch zurückgeht: Auf dieser Flaniermeile führten an Sonntagen die Familien ihre unverheirateten Töchter, die Jungfern, spazieren.

Über das Fleet Kleine Alster gelangt man zum in der Altstadt gelegenen Hamburger Rathaus. Nach dem großen Brand von 1842, dem zwei Drittel der Altstadt zum Opfer fielen, erbaute Martin Haller 1886–1897 das Prunkschloss mit über 600 Räumen im Stil der Neo-Renaissance. Und auch das Rathaus kann mit einem Superlativ protzen: Der Rathausturm ist mit seiner Höhe von 112 Metern Deutschlands höchster Rathausturm! Auf einer Klassenreise sollte man sich auf keinen Fall eine Führung durch dieses „Rathaus-Schloss“ entgehen lassen: Denn dieses gewährt Einblicke in berühmte Gemächer – den Saal der Bürgerschaft, den Kaiser– und den Bürgermeistersaal. Die Inschrift über dem Portal des Rathauses ist zugleich der Wahlspruch der Hansestadt Hamburg: „Libertatem quam peperere maiores digne studeat servare posteritas.“ („Die Freiheit, die die Väter erwarben, möge die Nachwelt würdig zu erhalten trachten.“) Auch der im venezianischen Stil gehaltene Rathausplatz mit seinen Arkaden beeindruckt mit seinen Ausmaßen und seinem Flair. Wendet man sich an der Rückseite des Rathauses dem Adolphplatz zu, steht man vor der 1841 im spätklassizistischen Stil erbauten Hamburger Börse, die im Jahre 1558 als erste der Welt gegründet wurde. Dieses wunderschöne Gebäude, das man auf Anfrage auch besichtigen kann, ist heute Sitz der Handelskammer und der verschiedenen Börsen Hamburgs und bietet lebendigen Geschichtsunterricht.

Auch Schüler mit musischen, literarischen und künstlerischen Ambitionen kommen in Hamburg voll und ganz auf ihre Kosten. Über 60 Theater prägen Hamburgs Ruf als Theatermetropole. Dabei war die Oper am Gänsemarkt, die von 1678 bis 1738 existierte, Deutschlands erstes bürgerliches Theater und öffentliches Opernhaus und bot 2.000 Zuschauern vollendeten Kunstgenuss. Nach deren Abriss erfreuen noch heute die Staatsoper Hamburg am Gänsemarkt, das Thalia-Theater am Jungfernstieg, die Laeiszhalle und das Deutsche Schauspielhaus die Fans des klassischen Theater- und Opernfachs, während die Freunde des Hamburger Platts im Ohnsorg-Theater voll auf ihre Kosten kommen. Was Schulklassen unbedingt nutzen sollten, ist das vielfältige Musical-Angebot der Hansestadt. Weltweit ist Hamburg hinter New York und London der größte Musicalstandort und lockt jedes Jahr zwei Millionen Besucher in seine Musical-Aufführungen. Ob König der Löwen, Ich war noch niemals in New York oder Tarzan – in die bunte Musical-Welt taucht fast jeder Schüler gern einmal für einen Abend ein. Und für Kunstinteressierte bieten die über 60 Hamburger Museen und Ausstellungsorten neue Sinneseindrücke: so zum Beispiel die Kunsthalle, das Museum für Kunst und Gewerbe, die Deichtorhallen und das Bucerius Kunst Forum, um nur die wichtigsten zu nennen.

Die Hafenstadt Hamburg: Von Großen Schiffen, Speichern und Kontoren

Deutschlands größter Hafen – „das Tor zur Welt“ – sollte unbedingt von den Schülern im Rahmen einer Klassenreise erkundet werden. Hier werden Waren aus den fernsten Ländern seit Jahrhunderten umgeschlagen. Am besten begeben sich Schüler zu den Landungsbrücken in St. Pauli, flanieren elbabwärts vorbei am Alten Elbtunnel, der für Fußgänger Tag und Nacht geöffnet ist, und schauen am Strand zwischen Övelgönne und Blankenese den großen Container- und Frachtschiffen zu. Wer den halbstündigen Fußmarsch entlang der Elbe, vorbei am sonntäglich stattfindenden Fischmarkt und der bekannten Fischauktionshalle scheut, nutzt einfach die Fähre zur Köhlbrandbrücke an der Süderelbe. Ohnehin ist jedem, der seetauglich ist, eine zünftige Schiffsfahrt durch den Hamburger Hafen zu empfehlen: Eine Hafenrundfahrt oder ein Ausflug auf einer rustikalen Barkasse sollte auf keinem Klassenausflug fehlen. Schülern, die sich für die Geschichte der Schifffahrt begeistern, sei wärmstens das Museumsschiff Rickmer Rickmers empfohlen, es dokumentiert die Geschichte der Seefahrt ganz plastisch und eindrucksvoll.

Einen ganz besonderen Reiz übt auch die Speicherstadt auf Besucher aus. Das Ensemble der um 1880 geschaffenen Lagerhäuser ist durchzogen mit Kanälen und Fleeten und symbolisiert die erfolgreiche Entwicklung des Handelsstandortes besser als jeder andere Ort in Hamburg. In den Lagerhäusern der Speicherstadt wurden im Gegensatz zu den alten hanseatischen Bürgerhäusern, die das Wohnen und das Lagern der Waren noch vereinten, die Waren nun getrennt von den Büros und Wohnungen aufbewahrt. Auch wenn heute die umfangreichen Platzbestände der Speicherstadt nicht mehr für die Lagerung von Waren benötigt werden und die Speicherstadt mehr und mehr in ein Wohn- und Geschäftsviertel umgewandelt wird, hat sie nichts von ihrem Charme verloren und lässt sich ganz herrlich durchstreifen.

Das Kontorhausviertel im Süden der Altstadt um den Burchardtplatz ist mit seinen Klinkerfassaden unbedingt einen Abstecher wert. Das erste Bürostadtviertel Europas wurde 1920–1940 erbaut, insbesondere das Chilehaus erlangte durch seine moderne expressionistische Backsteinarchitektur weltweiten Ruhm. Dieses Viertel steht heute unter Denkmalschutz und lässt sich für Schüler auch großartig zu Fuß von der Binnenalster oder dem Rathausplatz aus erreichen.

Unterwegs in Hamburg: Immer etwas zu erleben!

Von großem Unterhaltungswert auf Klassenfahrten sind die vielen Ausstellungen und Erlebnismöglichkeiten, die die Hansestadt bietet. So kann ein Ausflug in die Speicherstadt hervorragend mit dem Besuch des bekannten Hamburg Dungeon verbunden werden. Ob der Große Brand von Hamburg von 1842, die Sturmflut von 1717 oder die Hinrichtung Störtebekers – das Dungeon lässt mit Live-Shows, Spezialeffekten und Indoor-Fahrten die dunkle Geschichte Hamburgs wieder auferstehen und bietet Schülern den optimalen Gruselfaktor. Dagegen zeigt das Erlebnismuseum BallinStadt Auswandererwelt Hamburg Schülern eindrucksvoll und interaktiv die Geschichte der fünf Millionen Auswanderer, die von Hamburg aus voller Hoffnungen auf den Weg in ein neues Leben starteten. Auch ein Ausflug zum Sea Life Timmendorfer Strand ist auf Klassenfahrten ein beliebte Ziel: Sowohl die heimische als auch die tropische Unterwasserwelt bezaubern den Betrachter und sind mit ihren umweltpädagogischen Vermittlungskonzepten lebendig erlebter Biologieunterricht. Und auch der weltbekannte Tierpark Hagenbeck, der 1907 als erster gitterloser Zoo eröffnete, bietet Schülern mit seinen 210 Tierarten ein im wahrsten Sinne tierisches Vergnügen.

Einkaufen in der Hansestadt Hamburg

Und auch für Shopping-Fans ist Hamburg ein Mekka – in der Hansestadt kann man ganz hervorragend sein Geld unter die Leute bringen. Die klassische Einkaufsmeile mit den allseits bekannten großen Modeketten sind die Mönckebergstraße, die Spitaler Straße und die Neustadt. Wegen des oft feuchten Wetters wurden eine Reihe von Einkaufspassagen in Hamburg errichtet – zum Beispiel die Passage am Mönckebergbrunnen, die Gänsemarktpassage und die Europa-Passage –, in denen es sich herrlich bummeln und flanieren lässt. Exklusiver, aber für das Schülerportemonnaie kaum erschwinglich, sind die teuren Läden auf dem Neuern Wall und in den Passagen Galleria und Hamburger Hof. Wer es hingegen etwas alternativer mag, sollte sich zur Sternschanze begeben. Dieses studentisch geprägte Altbauviertel in der Nähe der Universität ist als Szeneviertel weithin bekannt. Neben interessanten Clubs und Bars macht die Schanze vor allem durch internationale Lebensmittelläden und kleine Boutiquen von sich reden, in denen man alternative Kleidung und Raritäten erjagen kann.

Entspannen und Weggehen in der Hansestadt Hamburg

In Hamburg wird gern und oft gefeiert – so viel ist klar! Dreimal im Jahr findet der Hamburger Dom, das größte Volksfest des Nordens, auf dem Heiligengeistfeld statt. Jedes Jahr pilgern neun Millionen zu diesem riesigen Rummel in der Hamburger Innenstadt. Doch auch der jährlich zelebrierte Hafengeburtstag im Mai mit einer Million Besuchern und das Alstervergnügen im August rund um die Binnen-Alster stehen ganz oben auf der Festivitäten-Liste in Hamburg und sind regelrechte Publikumsmagneten.

„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ – so besang schon Hans Albers den weltbekannten Kiez in St. Pauli. Auf der „sündigen Meile“ schlugen die Seeleute ursprünglich ihre „Reepe“ (Taue) fest, um sich fernab der Heimat zu amüsieren und sich über ihr Heimweh hinwegzutrösten. Heute sorgt dieses Party- und Rotlichtviertel mit seinen Diskos, Kneipen, Bars und Clubs für die Unterhaltung einer bunten Mischung aus Feierlustigen. Auf dem Hans-Albers-Platz tummeln sich in unzähligen Bars und Kneipen Einheimische und Touristen und gehen später zu vorgerückter Stunde noch in die bekannten Kiez-Diskotheken Große Freiheit 36 oder in die China Lounge. Wer es etwas weniger touristisch mag, sollte sich zum Hamburger Berg, einer Nebenstraße der Reeperbahn begeben, dort feiern Einheimische etwas entfernt vom großen touristischen Trubel.

Übernachtungen

Für Schulklassen bieten sich Übernachtungen in Hotels und Hostels in der Nähe des Hauptbahnhofs, des Hamburger Hafens oder auf St. Pauli an. Viele Sehenswürdigkeiten Hamburgs sind von hier aus entweder fußläufig oder von nahenahegelegenen U-Bahn-Stationen aus zu erreichen. Wir von klaju suchen Ihnen gerne eine passende Unterkunft heraus. Geben Sie bei Ihrer Anfrage oder Buchung einfach an, welches Budget sie zur Verfügung haben, wie wichtig Ihnen die Originalität Ihrer Unterkunft ist und ob Sie spezielle Wünsche für die Verpflegung haben.